Die „angeblich“ neue AfD
Die AfD hat neue Vorsitzenden. Tino Chrupalla hat sich mit 55 Prozent gegen Gottfried Curio durchgesetzt. Wer ist nun Tino Chrupalla?
Keine Strömungen
Tino Chrupalla unterhält keine Verbindungen zum „Flügel“ von Bernd Höcke und Co. Doch ein lupenreiner Demokrat ist er auch nicht.
Er gehört zum Landkreis Görlitz und ist gelernter Malermeister. Er trat 2015 in die AfD ein und gründete 2016 eine AfD Ortsgruppe. Er wurde im selben Jahr Direktkandidat im Wahlkreis Görlitz. 2017 wurde er zu einem von fünf stellvertretenden Vorsitzenden der AfD gewählt.
Das Bundesamt für Verfassungsschutz nannte ihn namentlich in die Einstufung der AfD als Prüffall. Er hatte dem rechtsextremen Nikolai Nerling 2018 ein Youtube Interview gegeben.
Seine Einstellungen zur Grenzsicherung sind durchaus als rechtsextrem und fremdenfeindlich einstufbar. Weshalb keineswegs als Teil der „bürgerlichen Mitte“ gilt. In Sachen Flüchtlingen sieht er Deutschland in der Opferrolle. Sein Jargon war, das Flüchtlinge vorhätten „uns auszunehmen wie eine Weihnachtsgans“.
Von da werden seine Forderungen nur fremdenfeindlicher. Er fordert eine Willkommenskultur für einheimische Kinder und die strikte Trennung von einheimischen Kindern und Kindern mit Migrationshintergrund. Chrupalla will darüberhinaus Zeitungsredaktion in die Schranken weisen und schwarze Listen über Journalisten und Verleger herausbringen.
Bundespolitisch hält er an der AfD Verschwörungstheorie fest, dass Angela Merkel bis heute politische Ziele der FDJ vertrete und „Herrschafts und Zersetzungsstrategien“ der ehemaligen DDR auslebe.
Fazit
Im Fazit steht Chrupalla zwar nicht im Flügel des thüringischen AfD Landeschefs Höcke, lebt aber durchaus Thesen und Ansichten, die sich mit dem rechten Flügel der AfD durchaus vergleichen ließen. Von „Neu“ ist die AfD mit ihm weit entfernt.