Star Wars: Mandalorianer schlägt Skywalker
Star Wars – Der Aufstieg Skywalkers ist im Kino und die ersten Bewertungen sind auch schon da. Allerdings sehen die Zuschauer im Aufstieg Skywalkers zu viel Franchise und viel zu viel Disney Konzern als jenen gewünschten Underground Sci-Fi Samurai Film aus dem Jahr 1977.
An sich geht das allgemeine Stimmungsbild schon in Richtung Nostalgik. 3 mal 3 verschiedene Charaktere. 3 mal 3 Arten von Star Wars. 3 unterschiedliche Ären, von einer bunten demokratischen Gesellschaft, zu einer Todesstern Tyrannei, zu einer folgenden Nachkriegstyrannei der „ersten Ordnung“.
Eben ein befriedigender Abschluss. Wobei der Film in 3 aneinandergereihte Filme unterteilt ist. Man sieht ja schließlich ein Epos. Was bedeuten kann, dass mitten im Film plötzlich eine wichtige Figur auftaucht, die eine ganz neue Haupt- oder Nebenhandlung erzeugt.
Skywalker wurde längst vom Mandalorianer überholt
Auf Disney + kämpft längst ein ganz andere Star Wars Genosse für Frieden in der Galaxis. Na gut. Er nimmt Geld fürs kämpfen und ist einen deut kapitalistischer angelegt. „Mando“ wie seine „Freunde“ (unter anderem Carl Weathers) ihn nennen hat Skywalker längst abgehängt.
Noch nicht ganz richtig. Sorry! Denn „Mando“ sollte eigentlich die Hauptfigur sein. Doch jeder will ‚Star Wars – Der Mandalorianer‘ nur wegen einer Figur sehen. „Baby Joda“
Achtung Spoiler: „Mando“ soll in Folge eins einen alten Feind an das Nach-Imperium (spielt nach „Rückkehr der Jedi Ritter“) übergeben. Die Belohnung ist überdurchschnittlich. Und ein Mandalorianer stellt von Haus aus keine Fragen. Doch in der Galaxis altert ein Joda echt langsam. Und so kommt ein Joda auch nach Jahrzehnten anscheinend nicht mal aus den Windeln heraus. Mando nimmt „Baby Joda“ mit und zieht ihn praktisch in seine Abenteuer hinein, während Mandos eigene Leute ihn schon gerne ans liquide Nach-Imperium verkaufen wollen.
Keine Plüsch-Figuren
Jon Favreau („Happy“ aus Spiderman) hat wohl gar nicht geplant, dass sein Star Wars besser ankommt, als das Kino-Abenteuer. Auch wohl nicht, dass „Baby Joda“ nochmal besser läuft als R2D2 oder C3PO oder Chewie.
Im Spielregal findet sich ausschließlich Star Wars Spielzeug zu „Star Wars – Der Aufstieg Skywalkers“. Und den Frust darüber lassen die Konsumenten durchaus an die Produzenten aus. Denn zwar gibt es Lego Mandalorianer, jedoch bereits schon seit Jahren. Und von einem Lego „Baby Joda“ hat die Spielzeugbranche bisher noch gar keinen Plan (Gewitzte Lego Fans setzen sich das Joda Körbchen aus Lego inzwischen selbst zusammen).
Wir sind hier offiziell in den Niederlanden
Disney + startet in Deutschland offiziell am 31.März 2020. Wieso können wir also „Star Wars – The Mandalorian“ kennen? Weil ich, Autor (nicht der einzige Autor dieser Seite) aus Oldenzaal schreibe. In den Niederlanden startete Disney + schon im September 2019. Und wir sagen an dieser Stelle. Ja, es lohnt sich zu warten. Da wir sowohl wegen Star Wars 9 gestern im Kino waren, als auch die Reihe um „The Mandalorian“ verfolgen, präferiere ich persönlich das Zweite. (Ein treuer Star Wars Fan muss eh beides gesehen haben.)
Warum Disney + diese weit auseinander gelegenen Starttermine hat, ist unbekannt. Angeblich gibt es Ärger mit unseren Copyright Wächtern. Genau ist das jetzt nicht bekannt.
„Star Wars – The Mandalorian“ ist wieder Outlaw Star Wars wie von 1977, mit dem Schuss Abenteuer und Humor (besonders um Baby Joda herum), der dafür sorgt, dass man die nächste Folge kaum abwarten kann.
Star Wars in neuen Farben
Disney + hat auch noch mal den Pinsel herumgeschwungen und Farbelemente gegenüber der Blu-Ray Version geändert. Die Star Wars Filme sind in neuen Kontrast getaucht worden. Man erkennt Unterschiede in Helligkeit und Sättigung. Inhalte der Star Wars Filme wurden jedoch nicht verändert.
Keine Originals
Disney + geht nicht, wie von Fans gefordert, in den Keller und zieht die alten Originalfassungen wieder heraus. Die kamen nur einmal auf DVD heraus und sahen aus, wie von VHS auf DVD überspielt. Fans der Reihe fordern seit Ewigkeiten, dass Original Darth Vader David Prowse wieder neben Alec Guiness und Joda steht, nachdem der Todestern explodiert und ärgern sich jedesmal über Hayden Christensen, der da einfach hinein ersetzt wurde. Auch wollen Fans das alte „Dschab Dschab“ der Ewoks wiederhaben, welches ebenfalls in der Special Edition durch den Klang einer Panflöte ersetzt wurde.
Jetzt muss man auch traurigerweise hinzufügen, dass die originalen Zelluloid Bänder inzwischen mehr vergilbt sind. Mit denen lässt sich leider nicht mehr viel anfangen.
Auch dazu muss man sagen, dass diese schon digitalisiert wurden, bevor Episode 1 in die Kinos kam (Christensen kam erst ab 2011 in die Blu-Ray Fassung). Es muss also einiges an digitalisiertem Originalmaterial noch da sein (wenn da keiner auf die Lösch-Taste gedrückt hat). Lösch-Taste wird wohl nicht gedrückt worden sein, denn einiges vom 1997 profiessionell digitalisiertem Material wurde für „Star Wars – Rogue One“ verwendet.
Zuletzt duldet Disney leider keine Amateurarbeit. Jetzt denkt Ihr „Hä? Star Wars ist doch keine Amateurarbeit“. 1977 war es das in gewisser Weise schon. Banthas waren nämlich Stühle und Tische, die gestapelt wurden und mit einer Felldecke überzogen wurden. Der Millenium Falke kam einer Fotowand immer näher, auf dem der Todesstern abgebildet war. Und die X Wings hingen noch an Angelschnur. Und das hinausretuschieren von Rädern unter Luke’s Gefährt funktionierte auch eher semioptimal. Disney ist besonders streng, was die Pappaufsteller betrifft, an denen Chewie, Luke und Han vorbeilaufen, um von Leia am Ende die Medaillen zu erhalten. Daher wird es die Originalversionen so erstmal nicht wiedergeben.