AfD: Zwangsarbeit für politische Gegner
AfD’ler schießen gerade in Zeiten von Corona gegen „Fridays for Future“. Ein Edeka Händler in Baden Württemberg forderte vor einigen Tagen öffentlich, Anhänger der Bewegung sollten in der Landwirtschaft bei der Spargelernte helfen, weil polnische Erntehelfer fehlen.
Andere äußern sich noch drastischer
Die AfD Zeitschrift „Junge Freiheit“ erfindet eine Forderung der niedersächsischen Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast, Senioren in der Landwirtschaft zur Spargelernte einzusetzen und fordert selbst im selben Artikel Anhänger der Bewegung „Fridays for Future“ auf, sich freiwillig bei den Bauern als Erntehelfer zu melden (Niemand bei FFF liest „Junge Freiheit). Dabei wird eine passable Entlohnung nicht einmal erwähnt.
Auch geht der Artikel auf den Plan der Landwirtschaftsministerin ein, Asylbewerber in der Landwirtschaft als Erntehelfer einzusetzen. „Junge Freiheit“ scheint damit kein Problem zu haben. (Obwohl Flüchtlinge aus dem Gebiet Türkei/Griechenland teilweise wesentlich schwächer und kränker sind als Rentner, denen die Zeitung angebliche Pläne zur Zwangsarbeit anerfindet).
Der paritätische Wohlfahrtsverband Niedersachsen sieht das ein wenig kritischer, Aufnahme und Hilfen für Flüchtlinge mit Arbeit in der Landwirtschaft zu verknüpfen.
Politische Gegner in der Zwangsarbeit
Der Edeka Kettenbrief
Der Kettenbrief gegen Fridays for Future ist bisher der berüchtigste. Es war einmal ein Facebook Post eines Edeka Betreibers. Der Facebook Post ist längst gelöscht. Im Facebook Post wollte der Edeka Betreiber keine Getränke mehr an „Fridays for Future“ Anhänger abgeben lassen (Er ließ im Unklaren, an was man „Fridays for Future“ Anhänger bei Edeka überhaupt erkennt.)
Der Kettenbrief wurde aber inzwischen auch verändert weitergeschickt. So sollen auch Linke und Grüne in der Landwirtschaft arbeiten, weil die Spargelernte ökologisch sei und wenig CO2 verbrauche (Die Düngung von Spargel bläst Unmengen Methan in die Atmosphäre. Methan trägt 28 mal soviel zum Treibhauseffekt bei, wie CO2).
Linken wird in Sharepics vorgeworfen, nie nützlich für die Gesellschaft gewesen zu sein und ständig nur Häuser besetzt und Autos angezündet zu haben (Totaler Blödsinn, wird aber tausendfach geliked).
Fremdenfeindliche Einspartipps
Zwangsarbeit hat in Deutschland eine traurige Geschichte
Zwischen 1939 und 1945 haben die Nazis Sozialdemokraten, Kommunisten, Kriegsgefangene, Juden und Ausländer an Landwirte in ganz Deutschland verkauft. Viele Gemeinden errichteten damals zivile „Zwangsarbeiterlager. 1943 gab es im Deutschen Reich mehr als 1000 dieser Zwangsarbeiterlager mit jeweils Hunderten von Insassen.
Darüber hinaus gab es Arbeitserziehungslager. Sie waren eine Art „Kurzzeit-KZ“ zur Disziplinierung sogenannter „Arbeitsscheuer“. Diese waren angedacht (und jetzt sollte den Sharepic Verteilern kurz der Atem stocken) für jene, die „einen sinnvollen Beitrag für den deutschen Volkskörper scheuen“. Insgesamt gab es rund 200 Arbeitserziehungslager.
Etwa zwei Millionen Kriegsgefangene leisteten Zwangsarbeit in vielen belegten Fällen in der Spargelernte. In Fabriken arbeiteten ab 1943 auch 600 000 Italienische Militärinternierte.
AfD’ler sagen, sie hätten mit unseren Vorfahren nichts gemein und seien keine Nazis
Dann sollten sich die AfD’ler noch mal ansehen, was sie heute, auch im Bezug auf Flüchtlinge im Bezug zur Spargelernte teilen (die Forderungen der AfD Trolle gehen weit über das „Angebot“ der Landwirtschaftsministerin an Flüchtlinge hinaus).
Ein Beitrag eines AfD Fans findet sich hier:
„Schickt Merkels Gäste gleich weiter!!! Erst in die Landwirtschaft , und dann in den Flieger!!!!“
Da sollten welche nochmal nachschauen, wo und wann es derlei in Deutschland schon mal gegeben hatte.
Die AfD hat vor wenigen Wochen noch krampfhaft aufgeschrien, als Bernd Riexinger eine scherzhafte Bemerkung über „arbeitende Reiche“ machte. Die Zwangsarbeit auf den Spargelfeldern für Flüchtlinge und Kinder meinen einige Rechtsradikale im Internet definitiv ernst.