Anreize für Klimaverpester
Das Bundeskabinett hat ein Klimapaket vorgestellt. In dem Paket sind durchaus sehr viele interessante Punkte, die ‚bedingt‘ zu Klimaschutzzielen führen können.
Doch zum einen werden dadurch die Ziele bis 2030 nicht realisiert. Zum anderen gibt es Anreize für Vielpendler, die keine Lust haben, 200 Km zur Arbeit mit dem Zug zu fahren.
Früher mal!
Bevor das Internetzeitalter anbrach, hatte die Agentur für Arbeit eigene Jobcomputer fernab des Internets. Weiter konnten sich Menschen ihre Arbeit in Zeitungen suchen, die meist Lokal waren. Auch Wohnungsanzeigen waren oft nur lokal begrenzt.
Man musste jemanden kennen, oder in einem Konzern arbeiten, um an einen Pendlerjob zu kommen, durch den man einen 200 Km Arbeitsweg zur Arbeit bekam.
Dann kam das Internet
Linkedin und die Agentur für Arbeit im Internet haben viel verändert. Menschen können sich praktisch in Berlin bewerben. Und dank Pendlerpauschale brauchen die Menschen auch Benzinkosten nicht zur fürchten.
Der klimaschädliche Weg zur Arbeit
Es ist wirklich alles teurer, als mit dem BMW jeden Tag mit dem Auto zur Arbeit zu brettern. Sich im Arbeitsort eine Bude für die Werktage besorgen, oder sich ein Bahnticket zur Arbeit zu besorgen, ist schonmal doppelt so teuer.
Das einzige, was noch billiger ist, ist sich ein Billigflugticket zu besorgen und jeden Morgen vom FMO bis nach Berlin Tegel zu fliegen. Zwar noch klimaschädlicher, aber man ist noch pünktlicher da.
Die Bundesregierung rettet das Klima
Oder so ähnlich. Die Bundesregierung hebt die Pendlerpauschale an, damit die Verteuerung des Benzins nicht dazu führt, dass der Autofahrer tatsächlich weniger Auto fährt.
Der Shitstorm im Internet
Die Autofahrer sind wohl anscheinend im Internet. Denn als das ZDF noch darüber berichtete, dass das Klimapaket verhandelt wurde, wurde von Internetusern schon gepostet.
„Wieder wird der kleine Bürger zur Kasse gebeten“ schreibt ein User, der Fotos einer Karibik-Kreuzfahrt postet
„Da freuen sich die Pendler, werden die noch bestraft weil Sie ein weiten weg haben zur Arbeit. Als ob die weite Strecke nicht schon schlimm genug ist.“ schreibt ein Nutzer, der Internet sowohl einen BMW als auch einen Mercedes in Luxusausführung im Internet postet. Und nein, es ist schlimmer, dass dank solcher Autos Ernten verdörren und Trinkwasser knapp wird. Der Pendler könnte (jetzt lachen wir mal über den Nutzer) doch auch mit der Bahn zur Arbeit fahren.
„Autofahren, heizen und Strom wird zum Luxusgut! Demnächst können sich das nur noch Leute aus der Oberschicht leisten, vielen Dank! Aber das gute daran ist auch, dass auch ihr Demovögel euch das nicht mehr leisten könnt, deshalb weint später nicht rum!“ schreibt ein Internetnutzer, der eine E-Klasse Mercedes aus den 90ern postet. Zunächst einmal Grüße von uns Demövögeln. Als erstes, wir fahren sparsame Kleinwagen, die mit 5 Litern pro 100 Kilometern einen 3 Cent Preisanstieg für Benzin verkraften. Zweitens heizen wir klimaneutral. Normalerweise sollte das unter den Anreizen der Bundesregierung sein. Was wir erstmal so nicht im Paket finden können. Drittens leben wir einer Zeit der Kohleverstromung. Kohle als Strom ist billig, gefährdet aber fortlaufend, als CO² in der Atmosphäre, Menschenleben. Und… Strom aus Photovoltaik oder Windräder haben viel weniger laufende Kosten.
„… hätten sie ein eigenes Haus wüssten Sie das ihre Vorstellung nicht umsetzbar ist,ausser man verdient sehr gut.
Eine Heizung mit Solarzellen liegt bei ca 25 000,die Fassade zu sanieren bei ca 27 000, ich habe es grad durch mit Abstrichen.
Um zu sparen, werde ich aus meinem Wald mehr Bäume schlagen müssen, das erzeugt Feinstaub.
Übrigens die AKW werden abgebaut und an Nachbarländer verkauft, somit werden uns nachher die Preise gemacht.“ Wir haben eigene Häuser. Heizung mit Solarzellen fordert gar keiner. Und Fassadensarnierung gehört irgendwann als Hausbesitzer so oder so dazu. Vielleicht könnte sich derjenige die Fassade durch das Geld leisten, dass er spart, wenn er die Bäume stehen lässt. Der User spart mit Informationen, die uns sagen, wieso die Bäume gefällt werden müssen. Letztlich ist es wieder eine erfundene Verschwörungstheorie, dass AKW’s in Deutschland abgebaut werden und im Ausland wieder aufgebaut werden. Die gängigen Energieunternehmen haben dies stets dementiert, weil es günstiger ist, im Ausland Kraftwerke aus lokalen Baustoff-Ressourcen zu bauen.
Für Reiche muss das Leben billig sein
Schüler, Studenten und Hartz 4 Empfänger gehen auf die Straße und demonstrieren für eine bessere Klimapolitik.
Haus und Luxuswagen-Besitzer, sowie Unternehmeschefs gehen derweil ins Internet, und beschweren sich, dass eine schärfere Klimapolitik schwierig für arme Menschen ist.
Oder man kann auch sagen, Industriekapitäne mit hohem Schadstoffausstoß, und ebenso hohem Vermögen, schieben einen armen Menschen praktisch ins Kanzleramt und sagen: „Dieser arme Mensch leidet, wenn ihr eine schärfere Klimapolitik durchführt. Und auch wenn sich dieser arme Mensch nie ein Auto leisten kann, dass jeden Tag 400 Kilometer Autobahn fährt, so will dieser arme Mensch doch eine höhere Pendlerpauschale.“
Gut, sagen die Politiker, Umweltpolitik muss ja sozialverträglich sein, also kriegt der arme Mensch eine höhere Pendlerpauschale. Danke Schön!