Der Aufschrei ist nicht peinlich
Stefan Jagsch ist zum Ortsvorsteher im hessischen Altenstadt-Waldsiedlung. Das er Mitglied der rechtsradikalen NPD ist, haben einige Wahlberechtigte wohl nicht gewusst. Darauf spezifisch hingewiesen hat Jagsch vorher nicht.
Vertreter der CDU, SPD und FDP haben einen Antrag zur Abwahl eingereicht. Tatsächlich springen lokale CDU Vertreter in die Bresche für Jagsch. Er sei wohl nicht vorher nicht als Neonazi aufgefallen.
Doch der primäre Tonus ist klar. Ein NPD Mitglied ist ein Neonazi. Anders als in der AfD, wo sich manche noch als „besorgte Bürger“ verkaufen, muss man in der NPD eine klare Haltung inne haben, dass „Deutsche in mehr als zweiter Generation“ über Sonderrechte oder gar Bestimmungsrechte über Eingewanderte verfügen. Die NPD teilt auch, entgegen dem Grundgesetz, in Rassen auf, die sich über Körpermerkmale definiert.
Jagsch ist langjähriges Mitglied der NPD und in diesem Fall NPD Kandidat beziehungsweise NPD Ortsvorsteher. Die Haltung der NPD zu Menschen ist in seinem Fall nicht zufällig und ohne Belang, sondern er trat für die NPD an.
Doch er stellte sich dem ZDF zum Interview und bezeichnete die Diskussion und die Abwahl als „peinlich“. Es sei doch „nur“ der Posten eines Ortsvorstehers. Dass es gerade nicht peinlich ist, beweist der Artikel, den die NPD auf ihrer Webseite nun über ihn anfertigte. Sie brüstete sich damit, dass Jagsch nun dieses Ehrenamt im 2400 Einwohner Ort inne hat und gratulierte ihm.
Die Einwohner sind erschrocken
Die Einwohner sind erschrocken. Nicht nur über ein NPD Mitglied in diesem Amt, sondern auch über die fehlende Konkurrenz und über die mangelnde Vorarbeit des Ortsvorstandes, die Jagsch als Kandidaten für das Amt zuließ.
Wofür steht die NPD so?
https://www.zeit.de/politik/deutschland/2013-12/npd-verbot-antrag-zitate