Dieser Tweet des Kanzlers kommt mal an den Kühlschrank

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Dieser Tweet des Kanzlers kommt mal an den Kühlschrank

17. März 2022 Allgemein 0

Olaf Scholz, unser deutscher Bundeskanzler hat einen Tweet zur Rede des ukrainischen Präsidenten losgelassen.

Oh nein, was ist passiert?

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyi hat eine Videoansprache im Hause des Bundestages gehalten.

https://www.ardmediathek.de/video/tagesschau/tagesschau-08-58-uhr/das-erste/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL3RhZ2Vzc2NoYXUvNDFlYTI5MDctODBkMC00NmIwLWJmYjMtM2IxMzE2YjVmMDZh

Jetzt nehmen wir einfach mal, Ihr habt diesen Link angeklickt, wodurch ihr im ungekürzten Genuss dieser Videoansprache gekommen seid.

Der „John Connor“ der Ukraine

Wolodymyr Selenskyi ist kein normaler Präsident mehr. Ethisch und moralisch steht er weit über dem Kreml Diktator Wladimir Putin.

Selenskyi ist zu einem Kriegshelden geworden, der er vermutlich nie sein wollte. Er ist der ukrainische Präsident, der blieb, obwohl ihm die USA ein Taxi anbot.

Sein Tod, so möge er weit in der Zukunft liegen, würde die Menschen in der Ukraine nicht entmutigen, abrücken oder gar kapitulieren lassen. (Es gab zwei bestätigte Tötungsversuche. Einer von der rechtsradikalen, russischen Wagner Gruppe). Russland muss längst gegen ein ganzes Volk kämpfen, dass sich hinter ihrem Präsidenten steht.

Würde sich Putin eine Zeitmaschine erfinden lassen, würde er (jemanden) in die Zeit zurückreisen (lassen), um Selenskyi lange vorher umzubringen.

Selenskyi ist vom Comedian, zum Präsidenten, zum obersten Verteidiger der Ukraine geworden. Eben der „John Connor“ der Ukraine.

Jetzt zur Rede im Bundestag: Deutschland hat jahrelang Russland geholfen

Selenskyi hat diesen Vorwurf an den Bundestag und an die Bundesregierung gerichtet. Und dieser lässt sich durch zahlreiche Begünstigungen belegen, unter anderem und gerade auch Waffenlieferungen nach Russland, aus dem Zeitraum 2001 bis 2014. (Aktualisiert: Unbestätigten Angaben gab es auch deutsche Waffenlieferungen nach 2014 an Russland).

Aber auch danach bis 2021 gab es, gerade in der großen Koalition, immer wieder begünstigende Vereinbarungen mit Russland, unter anderem im Bezug auf Nordstream 2.

Selenskyi teilte dem Bundestag mit, dass die Ukraine das Projekt Nordstream 2 immer als Angriff auf die Ukraine ansah. Die Verantwortlichen sagten jedoch immer (und das ging bis zu den Truppenansammlungen Putins an der ukrainischen Grenze, bis hin zum zweiten Tag des russischen Angriffskrieges), dass das Projekt wirtschaftlicher Natur sei. Er ließ auch anklingen, wie zaghaft die Bundesregierung mit Sanktionen gegenüber Russland umging, und wie Deutschland Sanktionen (beispielsweise gegen das SWIFT Programm in Russland) blockierte.

Der ukrainische Präsident erzählte von den Kriegsverbrechen, die die russische Armee, in den letzten Tagen, in seinem Land verübte. Er sagte auch, was nötig ist, um Russland militärisch zurückzudrängen (z.B. eine überwachte Flugverbotszone).

Kathrin Göring-Eckhardt analysierte zuvor den Angriffskrieg

Kathrin Göring-Eckhardt nahm, in ihrem Amt als Vizepräsidentin des deutschen Bundestages, das erste Wort, vor der Videoansprache vorweg.

Auch sie zeigte sich erschüttert von den Kriegsverbrechen Russlands in der Ukraine. Auch ihre Rede ist im Link anseh- und hörbar.

Unser Bundeskanzler

Olaf Scholz, derzeitiger Bundeskanzler sprach nicht im deutschen Bundestag zur Videoansprache des ukrainischen Präsidenten.

Er twitterte stattdesssen. Den Tweet oben im Bild. Der Tweet klingt wie hohn. Den die Diplomatie war genau das, was der Kreml Diktator Wladimir Putin immer ausnutzen konnte. So nach dem Motto: ‚Niemand trifft Entscheidungen über Ukraine, ohne Putin zu fragen.‘ ‚Mit Russland muss man vorher über einen ukrainischen EU oder NATO Beitritt reden.‘

Diplomatie bedeutet in klaren Worten: ‚Bloß nicht Russland verärgern.‘ Die Strategie ‚Mit dem Feind reden, anstatt dem Freund zu helfen.‘

Ex-Kanzler Gerhard Schröder hat, in der letzten Woche, augenscheinlich Gespräche in Moskau und Istanbul über die Ukraine geführt. Augenscheinlich, weil Sigmar Gabriel, im Welt Interview, keine Details über die Gespräche wusste.

„Ich persönlich und, soweit ich das sehe, auch das Bundeskanzleramt, wir haben keine Informationen darüber, was bei diesem Besuch rausgekommen ist“ sagte, zum Beispiel Generalsekretär Lars Klingbeil.

Nach jedem Versuch der Diplomatie kamen immer wieder Ukraine-Experten zu Tage, die darüber sprachen, dass die Ukraine doch möglichst auf die russischen Bedingungen eingehen sollte. Sprich, nach jedem Diplomatie Versuch ist der Sieg Russlands wieder ein Stück näher gerückt.

Und inzwischen?

Inzwischen wird die Stadt Kiew von mehreren Seiten, durch russische Truppen, belagert. Sie wird praktisch im Häuserkampf verteidigt. Tatsächlich gibt uns das ein wenig Hoffnung. Ein russischer General konnte, bei der Verteidigung Kiew’s, getötet werden. (Aktualisiert: Aus einer russischen Offensive auf Kiew, von Seiten russischer Soldaten, wurde eine Gebietsflucht russischer Soldaten und ein Geländeverlust).

Dies zeigt uns, dass dieser Krieg durch Waffen entschieden werden muss. Was, zum Beispiel, die Premierminister Polen’s, Tschechien’s und Slowenien’s erkannten. Deren Appell an die Bundesregierung war, ebenfalls nach Kiew zu reisen (Hier müssen wir kurz anmerken, dass es Reisen der Bundesaußenministerin nach Kiew gab), um mit Selenskyi persönlich zu reden. Und ja, genau dies sollte der Bundeskanzler tun.

Im Bundestag wurde, nach der Videoansprache, sofort zur Tagesordnung übergegangen. Das ist eine totale Blamage für den Bundestag und der Tweet Scholz’s ist lächerlich.

Selenskyi sprach vorher zum US Senat