Interessante Woche
Wir fassen die letzten Tage heute besser mal zusammen. Das sollte bei uns nicht zur Gewohnheit werden, denn beinah alles wäre eigentlich wichtig genug, um vier Artikel zu verfassen.
Zweimal AfD zum Kopfschütteln, bitte!
Wenn TV Star Uschi Glas zur Corona Impfung geht und nachher noch ein Video dreht, um andere Menschen zum Impfen zu animieren, kommt AfD Abgeordneter im Bundestag Jörn König und verpetzt, dass das, was wir in Filmen zu Gesicht bekommen gar nicht echt ist.
Ja, 1997 weinten wir, weil Kate Winslet und der Kameramann sich auf einer Eisscholle breit machten, während Leonardo di Caprio im kalten Wasser sterben musste. Wäre die AfD damals schon da gewesen, hätten die vor einem „The Beach“ Plakat gestanden und wütend „Fake“ gerufen.
Herr König sollte nochmal kurz nachschauen, was Uschi Glas beruflich macht.
Denn was wirklich jedem klar ist, ist die Tatsache, dass Uschi Glas ihre echte Impfung ohne Kamerateam bekam. Das sie geimpft ist, ist sogar nachträglich belegt.
Die Schauspielerin hatte, im Zuge der Kampagne #ÄrmelHoch, im Film für mehr Impfbereitschaft geworben. Sie erklärt im Film weiter, dass durch Impfen einige schwierige Krankheiten, unter anderem die Kinderlähmung, nach und nach, verschwanden. Der Film soll die Menschen anregen, eine gut durchdachte Entscheidung für ihr Leben und das Leben anderer zu treffen. Das Engagement der Schauspielerin erfolgte honorarfrei.
Der Bildpost der AfD zeigt uns erst einmal eine Impffeindlichkeit der AfD, weil die Kampagne als „Regierungsprogaganda“ tituliert wird.
Um was es der AfD hier letztendlich geht, erschließt sich nicht ganz. Augenscheinlich werden im verlinkten Philosophia Perennis Artikel die Filmleute angegriffen, weil nicht der selbe Arm für die Kochsalzlösung gewählt wurde, wie für den Corona Impfstoff. Im Grunde erzählt uns der Artikel wütend, dass öffentliche Gelder in die Filmkampagne floss.
AfD, die Zweite! Harald Berges stand 2019 auf Listenplatz 9 für die Wahl zum Vorstand der AfD Westerwald für den Ort Ransbach-Baumbach. Letztes Jahr hat er bereits ein Bild von einem Krankenhauseingang gepostet, in welchem, mit Photoshop eingefügt, zu lesen war „Impfen macht frei“. Darüber ein unverändertes Bild des Eingangs des Konzentrationslagers Auschwitz.
Der neueste Clou ist eine „Revolution“.
Wo wenigen Tagen noch konnten sich, in einer Facebook Gruppe, in welcher auch offizielle AfD Accounts drin sind, die Forenteilnehmer nicht einigen, ob nun eine einzige Demo in Berlin, Zitat „mit 100.000“ das Optimale wäre, oder viele Demos, gegen Impfungen und den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, in unterschiedlichen Städten.
In unserer Region gab es dann, letzten Samstag eine Demo von Impfgegnern, auf der sich zwischen 50 und 90 Personen einfanden (Vier Teilnehmer trugen Mund- Nasenschutz). Auf dieser Demo hat mindestens eine Familie (komplett ohne Masken) ihre drei Kinder mitgenommen (Der Familienvater beschwerte sich, weil auf der Demo fotografiert wurde).
Die AfD selbst geht zwei unterschiedliche Wege. Im einen Weg fährt ein AfD Kreisvorsitzender mit Frau und Kind nach Moskau, um sich vorzeitig impfen zu lassen (Ein ganze AfD Delegation ist nach Russland zum Impfen gefahren). Ein weiterer Fall ist der AfD Fraktionschef Wagner, der, mit der Impfpriorisierung des Bundes, noch lange nicht an der Reihe war und gar hierzulande, zusammen mit dem 16-jährigen Sohn, geimpft wurde. Der genau entgegengesetzte Weg ist auch eine sehr offene Kooperation mit Impfgegnern, welche von medizinischen Versuchen an Kindern erzählen, ohne Belege zu nennen. Mitten in der dritten Corona-Welle beschloss die AfD auf ihrem kürzlichen „Präsenzparteitag“, dass sie die Pflicht zu Impfungen und Tests ablehnen. AfD Chef Meuthen wollte, zur Eröffnung des Parteitages, „zeigen, dass diese Verbotsorgien, dieses Einsperren, diesen Lockdown-Wahnsinn, dass es all das nicht braucht, wenn man den Menschen vertraut“
Wir haben kürzlich einen Brief veröffentlicht, in welchem ein Maskengegner einer Bäckerei drohte, allein weil diese ein Vorzeigen eines Attestes forderte (soviel zu „wenn man den Menschen vertraut“)
Viel Spaß bei der Revolution, liebe AfD!
Wir wären auch schon bei Impfgegner Demos
Hier kam es zu schockierenden Szenen.
Gepostet von WELT am Dienstag, 13. April 2021
Zu Gewalt aufrufen, Gerüchte verbreiten, zu Straftaten aufrufen… In Berlin haben mehrere hundert Menschen schon mal begonnen, sich bis über beide Ohren zu blamieren.
Mit dabei auch ein Demonstrationsteilnehmer, welcher die derzeitige Bundeskanzlerin gerne vor ein „Kriegsgericht“ stellen würde (Uns hätte interessiert, mit welcher Begründung und mit welchem Krieg).
Nach den Worten der Demonstranten werden bald die Alliierten kommen und die Bundesrepublik „befreien“. Unsere Polizeibeamten seien dabei Unterstützer des Faschismus. Also genau die, die keine Selfies mit den Demonstranten machen. (Uns würde interessieren, ob die Frankfurter Polizisten, die in rechtsextremen Chats unterwegs waren, auch unter diesen Vorwurf fallen. Aber zurück zum Thema).
Wo die Alliierten herkommen, ist nicht genau benannt. Auf einer anderen Demonstration wurde Russlands Staatschef Wladimir Putin aufgefordert, Deutschland einzunehmen, weil „hier massiv gegen Grundrechte verstoßen wird und niemand etwas dagegen unternimmt“. Also soll Putin seine Armee, die eh schon formal in der Ukraine steht, bis nach Sachsen durchziehen lassen, weil Putin ja so angenehm Grundrechte garantiert.
Jaaaa! Wo waren wir noch gleich? Ach so. Wir waren auf einer „Pro-Coronavirus“ Demo.
Der neueste Gag sind nun Telegram Nachrichten, in denen die Teilnehmer aufgefordert werden, Ort und Zeit der Zusammenkunft nicht an die Behörden weiterzugeben (Die Behörden müssen eine Zusammenkunft zu Demonstrationszwecken zulassen, wenn Maske und Abstand eingehalten wird). Die Polizei löste Demos in Chemnitz und Freiberg auf, weil sich dort kaum an Masken und Abstandsregeln gehalten wurde und weil die Demo auch nicht angemeldet war.
In Chemnitz erzählte ein Teilnehmer der Demonstration von Experimenten an Kita Kindern und das die verpflichtenden PCR Tests den Kindern die Kindheit rauben würden (Ein Stäbchen muss wenige Zentimeter in die Nase).
In Frankfurt am Main konnten die Teilnehmer ihrer Pflicht zu Abstand und Maske nachkommen. 400 Menschen nahmen teil. Wollten eigentlich vor das Hauptgebäude des hessischen Rundfunks. Die Teilnehmer mussten jedoch an den Stadtrand. Einige verstanden nicht, dass das Gelände des hessischen Rundfunks kein öffentliches Gelände sei (der Irrglaube, weil man Rundfunkgebühren zahlt, gehört einem der Rumms). Ein Mann erzählte, dass der hessische Rundfunk verpflichtet sei, Tote durch Impfungen zu verschweigen. Nach der Veranstaltung konnten alle Teilnehmer friedlich ihrer Wege gehen.
Jasmina Kuhnke, Thema Nummer drei
Monitor Report Georg Restle bracht es, diese Woche, auf den Punkt.
https://www1.wdr.de/daserste/monitor/sendungen/hetzte-im-netz-100.html
Jasmina Kuhnke ist Kolumnistin und Mutter. Und dunkelhäutig. In den Augen vieler Rechter „provoziert“ sie. Was rechte Twitter Accounts nun wirklich antreibt, ihr damit zu antworten, dass man ihr die „Kehle aufschlitzen“ wolle, sagen sie nicht. Der Tonus ist stets der gleiche. „Das Opfer ist schuld“.
Und plötzlich war ihre Privatadresse im Netz.
Inzwischen wirft man ihr vor, sie wolle an ihrer Situation „verdienen“. Kuhnke sammelt Spenden, unter anderem mit ihrem „Sheroes“ Merchandise. Jedoch kann sie, zum einen, nichts für ihre Situation, in der ihr Morddrohungen, für ihre freie Meinung, nahe gebracht werden. Zum anderen verdient sie gar nicht an der Spendenaktion, weil der Umzug immer noch mehr Geld frisst, als eingenommen werden kann.
Zuerst haben ihre Mobber sich über „Rassismus gegen Weiße“ beschwert. Bis sie dahinterkamen, dass es so etwas sie einen Rassismus gegen Weiße nicht geben kann. Diskriminierung durchaus, aber keinen Rassismus. Ein Rassismus gegen Weiße würde Jahrhunderte der Kolonialgeschichte ausblenden. Immer noch beschweren sich die Leute darüber, warum sie nur farbige weibliche Heroes, in ihrem Merchandise bezusprucht. Doch die Fragen werden inzwischen so gestellt, dass man auf dem Vorwurf „Rassismus gegen Weiße“ nicht antworten kann. Dann bekommt man ein „Du hast die Frage wohl nicht verstanden. Ließ sie ruhig öfter und auch laut wenn es Die hilft“.
Jasmina Kuhnke ist nun umgezogen. Auf Twitter antwortet sie den rechten Hatern
Kuhnke zeigt uns, dass es sie noch gibt. Die weißen Männer, die schwarzen Frauen keine eigene Meinung zusprechen. Die, die sich eine schwarze Frau in Deutschland als dankbare Sklavin vorstellen wollen.