Italien wollte Flüchtlinge in den Tod schicken
Am 25.06 fuhr die Sea-Watch 3 in den Hafen von Lampedusa ein. Zusammen mit 50 Flüchtlingen an Bord. Zuvor hatte die Sea-Watch 3 bereits die SAR Seenotleitstelle in Tripolis kontaktiert. Vor der Einfahrt in den Hafen bekam die Sea-Watch 3 eine Order von der Leitstelle in Rom, umzukehren und den Hafen von Tripolis anzusteuern.
Die Kapitänin wies die Leitstelle in Rom darauf hin, dass der Kapitän eines Schiffes immer noch den anzulaufenden Hafen bestimmt. Weiter merkte die Führung des Schiffes an, dass Tripolis aufgrund der labilen politischen Verhältnisse in Libyen kein ’sicherer Hafen‘ ist.
Nach der Übergabe in den Hafen von Tripolis werden Menschen zumeist in überfüllte Lager gesteckt ohne Hygiene und Menschenrechte und mit relativ wenig Nahrung und Wasser. Auch werden in diesen Lagern oftmals Streitigkeiten mit Gewalt geklärt.
In der letzten Nacht wurde ein Flüchtlingslager durch die Armee des abtrünnigen Generals Haftar bombardiert. In dem Gebäude befanden sich hunderte Geflüchtete. 40 Menschen wurden getötet. Weitere 80 wurden in dem Lager Tadschura verletzt.
Die Kämpfe um den abtrünnigen General, welcher ein Anhänger Muammar al Gadafi’s war, dauern bereits seit Monaten in dem Land. Trotz der Aggressionen bestehen weiterhin Flüchtlingsgegner und die italienische Regierung darauf, Gerettete im Hafen von Tripolis zu übergeben.