Openload und Streamango down
Wem die, oben genannten, Begriffe nichts sagen, kurz erklärt. Openload und Streamango sind Internetfile-Hoster, über die in den letzten Jahren massenhaft Filme und Serien gestreamt wurden.
Wer seit Mitte der Woche versuchte, die Seiten aufzurufen oder Seiten, die die Seiten einbetteten, wurde auf die Seite alliance4creativity.com weitergeleitet. Und seit kurzem ist klar, diese Seiten kommen so nicht wieder.
Es ist nicht wie bei kino.to
Nach Kino.to haben die Filehoster gelernt. 2011 wurde der Server, zu dem die Seite kino.to gehörte, vom Bundeskriminalamt beschlagnahmt. Die Festplatten wurden nach damaligen Angaben zerstört (Auch weil nach einer Löschung die Wahrscheinlichkeit eines Recovering da gewesen wäre).
Zur Verteidigung des BKA’s hatten es die Kino.to Betreiber selber mit strafbaren Handlungen maßlos übertrieben. Die Anklagen gingen über Hacking, Diebstahl, Brandstiftung und Todesdrohungen.
Auf der anderen Seite verschwanden Filme und Serienfolgen, die die TV-Sender nicht mehr ausstrahlten und einige Filme, die die TV-Sender oder Studios gar nicht mehr auffinden konnten oder dessen Zelluloid-Rollen vergilbt und beschädigt wurden, bevor eine legale digitale Kopie erstellt werden konnte. (Sender fragen heute bei vielen Filmen, Serien oder Dokus, ob Zivilbürger noch über Kopien verfügen).
Es lief etwas gesitteter
Openload oder Streamcherry sahen von derartigen Straftaten ab und löschten sogar auf Anfragen einzelne Dateien. Die Löschungen machten aber nicht mal 1 Prozent der dargestellten Kopien aus. Und so fand sich sehr oft, die gelöschte Datei als neuer Upload auf der Seite wieder.
DNS-Hacking
Die ACE kam anscheinend nun nicht an die Server, die sich (im Gegensatz zu Kino.to) verteilt auf der ganzen Welt befinden. So ging die Gruppe, die einen Zusammenschluss mehrerer Filmstudios bildete, mit halblegalen Mitteln gegen den Hosting-Betreiber vor. Sie hackten sich in die DNS der Domain und schoben eine Weiterleitung vor die Seite.
Strafverfolgungsbehörden waren dieses Mal nicht an der Aktion beteiligt. Darüber, wie mit der Domain letztenendlich umgegangen wird, entscheidet letztendlich die CO Internet SAS, die das kolumbianische Kürzel verwaltet. Sie entscheidet auch, ob mit dem Kürzel letztendlich eine Straftat begangen wurde (wie bei uns die DENIC).
Bei Kino.to konnten die Betreiber als deutsche Staatsbürger identifiziert werden. Aus diesem Grund konnte in Deutschland Anklage erhoben werden. Straftaten gegen Unbekannt, die mit der Endung ‚.to‘ begangen werden, muss der Inselstaat Tonga ahnden.
Kommt das noch wieder?
Die DNS schon Openload und Streamango ist erstmal futsch. Und kommt nicht wieder. Sprich, alle Openload Einträge müssten neu eingepflegt werden.
Allerdings ist das ‚Material‘ noch da. Und die php Infrastruktur des Auftritts des Webhosters, mitsamt allen Datenbanken. Vermutlich wird gerade eine Domain angekauft, die noch nicht übernommen wurde. Oder der Content wird auf einen Hoster aufgeladen, der noch nicht übernommen wurde. Das bleibt alles noch sehr spannend zu verfolgen.