Sprache fördern nicht fordern
In der letzten Wahlkampfphase legen die Parteien noch mal richtig los. Ich selbst kam gestern in eine Diskussion mit einem AfD Stand und der Frage, ob wir Migranten die deutsche Sprache aufzwingen sollen, wie es die AfD fordert. Dazu sagen wir „Nein!“.
Die AfD tut witzlos unschuldig
Zunächst einmal fehlen Angebote für Migranten, an Sprachprojekten teilzunehmen. Vielerorts geschuldet durch den AfD Einfluss. Denn die AfD war früher (vermutlich auch heute noch) der Ansicht, dass, wenn Migranten zuviel Deutsch lernen, auch, länger bis gänzlich, in Deutschland bleiben möchten. Außerdem lieben es AfD Anhänger, Migranten anzusprechen mit „Du hier arbeiten? Du machen gute Arbeit in Deutschland. Hee?“, und das laut herumgröhlend.
AfD Anhänger finden das dann richtig uncool, wenn der Migrant daraufhin antwortet: „Kann ich Ihnen irgendwie behilflich sein, mein Herr?“.
So ist es dem Einfluss von lokalen Gruppen mit AfD Nähe zu verdanken, dass Sprachförderangeboten, kommunal, der Geldhahn zugedreht wurde.
Im Bundestagswahlprogramm ‚fordert‘ die AfD Migranten, die in Deutschland bleiben möchten, verpflichtend an Sprachfördermaßnahmen teilzunehmen und die Nichtteilnahme (auch wenn es gar keine Sprachfördermaßnahme gibt, oder auch wenn die nächste schon mal 80 Kilometer weit weg angeboten wird) an die Staatsbürgerschaft zu knüpfen.
Die rechten Fake Angebote
AfD nahe Organisationen bieten auch eigene Sprachförderung an. In diesen Angeboten wird Erniedrigung groß geschrieben. Denn dort werden die Verben, Adjektive, Hauptwörter, Haut- und Nebensätze an Stigmata gebunden. Nach diesen Stigmata wird ein Migrant dann als ungebildet, arbeitslos, drogenabhängig, gewalttätig und desinteressiert dargestellt.
Und so läuft dann auch eine „Sprachmaßnahme“ ab.
Was Kommunen tun sollten
Kommunen müssen sich vom dümmsten Spruch befreien, den je ein CDU Kanzlerkandidat aussprechen konnte: „2015 darf sich nicht wiederholen“. Es gibt kein falscheres Mantra.
2015 sind Sprachangebote nämlich aus dem Boden geschossen. Orte mit 8000 Einwohnern hatten plötzlich ein Sprachangebot des jeweiligen Landkreises oder der jeweiligen, zugehörigen Stadt da. Die müssen aus dem Jahr 2015 wieder zurückkommen.
Viele Landkreise hatten auch geplant, diese Angebote in Verbindung mit Theater und Internet zu veranstalten. Doch anstatt, dass dieses realisiert wurde, ist vielerorts überhaupt kein Geld mehr reingeflossen.
2017, im Bundestagswahlkampf, haben AfD’ler den Kommunen vorgeworfen, „Schleppertum“ zu unterstützen. Genauso haben rechte Protestler geschrien, dass Migranten „Milliarden“ bekämen, während alte Menschen Flaschen sammeln würden. CDU regierte Landkreise zogen, in vielen deutschen Gemeinden, Angebote zurück, auch um AfD Wähler wieder zurück in die CDU holen zu wollen.
Wie wir nun im 2021 Wahlkampf zur Bundestagswahl merken, ist kein AfD Wähler zur CDU zurückgekehrt, trotz das Angebote eingestampft wurden.
Freiwillige Sprachangebote, die echter Integration dienen und die mit Medien oder Theater (dementsprechend Geld kosten) verknüpft sind, müssen endlich realisiert werden. 2015 muss da wieder zurück.