Trump: „If you hate our Country…“
Trump legte auf Twitter noch mal nach. Aber es gibt da noch eine Vorgeschichte.
US Präsident Donald Trump nutzte am Montag eine Schauveranstaltung von ‚Made in America‘, um erneut eine Reihe von frischgebackenen Kongressfrauen aufzufordern, die Vereinigten Staaten zu verlassen, wenn sie in den USA nicht glücklich sind.
Als er die Tweets erklärte, die er am Sonntag schrieb, forderte er die namenlosen Kongressfrauen auf, „zurückzugehen und dabei zu helfen, den völlig zerbrochenen und von Verbrechen befallenen Ort zu reparieren, von dem sie kamen“. Trump wies darauf hin, „ich habe keine Namen genannt.“ Seine Sprache ging da gegen oppositionelle Politiker(innen) aus Senat und Repräsentantenhaus.
„Wenn du hier nicht glücklich bist, kannst du gehen. Was mich betrifft, wenn Sie unser Land hassen, wenn Sie hier nicht glücklich sind, können Sie gehen, und das sage ich die ganze Zeit. Das habe ich in einem Tweet gesagt, den manche Leute für kontrovers halten. Viele Leute lieben es übrigens. Viele Leute lieben es, aber wenn Sie in den USA nicht glücklich sind und sich die ganze Zeit über beschweren, können Sie einfach gehen. Du kannst sofort gehen. Komm zurück, wenn du willst. Komm nicht zurück. Es ist auch in Ordnung, aber wenn du nicht glücklich bist, kannst du gehen “, sagte er.
Trump erwähnte namentlich die Abgeordnete Ilhan Omar (Minnesota). Die erste in den Kongress gewählte Somali-Amerikanerin, die mit ihrer Familie während eines Bürgerkriegs aus Somalia geflohen ist und jahrelang in einem Flüchtlingslager in Kenia gelebt hat.
„Ich meine, ich schaue sie an. Ich sehe Omar an. Ich weiß es nicht. Ich habe sie nie getroffen. Ich höre, wie sie über Al-Qaida spricht. Al-Qaida hat viele Amerikaner getötet. Sie sagte, du kannst deine Brust raushalten. Wenn ich an Amerika denke, wenn ich an Al-Qaida denke, kann ich meine Brust ausstrecken “, erzählte Trump. Diesbezüglich beschuldigte Trump Omar, mit dem Terrornetzwerk Al Kaida zu sympathisieren. Trump riss eine Rede Omars über den 11. September völlig aus dem Kontext. Omar benutzte dabei die Worte, dass „einige Leute haben etwas getan“.
„Als sie davon sprach, dass das World Trade Center einstürzte – einige Leute. Sie erinnern sich an die berühmten – einigen Leute. Das sind Leute, die meiner Meinung nach unser Land hassen. Jetzt kannst du sagen, was du willst, aber bekommst eine Liste aller Aussagen, die sie gemacht haben, und alles, was ich sage, wenn sie hier nicht glücklich sind, können sie gehen “, sagte er. Trump unterlegte die Aussage noch mit eigens ausgewählten Bildern.
„Sie können gehen, und weißt du was? Ich bin sicher, dass es viele Menschen geben wird, die sie nicht vermissen werden, aber sie müssen unser Land lieben. Sie sind Kongressabgeordnete, und ich habe keine Namen verwendet. … Das sind Leute, die gehen können, wenn sie es hier nicht mögen. Ich weiß nicht, wer sie vermissen wird, aber ich denke, einige Leute werden es tun “, sagte der Präsident.
Trump sagte daraufhin, Omar sei aus „einer gescheiterten Regierung, einem gescheiterten Staat“ in die USA gekommen.
Ohne sie namentlich zu erwähnen, bezog sich Trump auch auf die Abgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez (New York) und ihre Bemühungen, Amazon daran zu hindern, nach New York City zu ziehen.
„Und wenn die Demokraten ihre Bögen um diese Gruppe von vier Personen wickeln wollen – eine von ihnen hat Amazon von New York ferngehalten -, wären Zehntausende von Jobs eine großartige Sache gewesen, und sie hat Amazon davon abgehalten, zu gehen. Es wäre ein gutes Geschäft gewesen “, sagte der Präsident.
Amazon steht bei deutschen Gewerkschaften in der Kritik, weil sie Tarife nach eigenen Gunsten interpretieren, was derzeit in Deutschland zu vielen Streiks unter Amazon Angestellten führte. Außerdem führt Amazon weltweit einen knallharten Preiskampf in der Logistikbranche, wogegen der Konzern etwaige Steuerschlupflöcher sucht.
Cortez hatte die Befürchtung, dass gerade kleinere New Yorker Logistikunternehmen unter dieser ‚Zweigstelle‘ leiden würden, woraufhin viele Angestellte von kleineren Unternehmen entlassen werden müssten. Viele kleine Logistikunternehmen in New York demonstrierten gegen Amazon.
„Vielleicht, aber Zehntausende von Arbeitsplätzen, und New York ist seitdem nicht mehr dasselbe. Es verletzt wirklich New York und New York City. Amazon würde dorthin gehen und einen großen Teil ihres Geschäfts nach New York verlegen. Sie hielt sie draußen. Das war eine schreckliche Sache, die sie getan hat “, sagte er.
„Ich habe gesehen, wie Senatorin Lindsey Graham heute über Fox and Friends über dasselbe Thema sprach, und ehrlich gesagt, sogar stärker als das, was ich sage. Sie sagte, sie sind Kommunisten. Ich sage, dass sie definitiv Sozialisten sind. Ich denke, ob sie Kommunisten sind oder nicht, aber darum geht es in unserem Land nicht “, sagte Trump. Viele haben sich gefragt, wieso Trump das Thema aufgriff, wenn es gar nicht im Land darum geht. Oder wieso Trump den Begriff „Sozialismus“ so besetzt, als würde ein Sozialist die USA hassen. (Definition: Ein Sozialist fordert eine Angleichung an Arm und Reich, um auch Armen ein würdevolles Leben liefern zu können.)
In der Zwischenzeit wurde Trump nach der Aussage von Haussprecherin Nancy Pelosi (Kalifornien) gefragt, in welchem sie glaubt, Trump wolle Amerika wieder weiß machen.
Er nannte es eine „sehr rassistische Aussage“. Tatsächlich fühlt sich, besonders nach Charlottesville die „Arische Bruderschaft“ und der „Ku Klux Klan“ desöfteren in Trumps Aussagen bestätigt gefühlt. Auch im Falle dieses Tweets hat die „Arische Bruderschaft“ mit Hetzparolen gegen Ilhan Omar und AOC reagiert. Trump nannte rassistische, und schwarzenfeindliche Teilnehmer der Kundgebung von Charlottesville „sehr anständige Leute“.
„Das ist nur eine sehr rassistische Aussage, jemand würde das so sagen, dass der Sprecher Pelosis sagte, ‚Macht Amerika wieder weiß‘.“ (Trump verkehrt die Aussage so ins Gegenteil) „Lassen Sie mich Ihnen sagen, das ist eine sehr rassistische, sehr rassistische Aussage. Ich bin überrascht, dass sie das sagen würde “, sagte er.
Im Fazit
Trump hat zu Obamas Amtszeit viele Änderungen zur damaligen US Politik herausgeschrien und weit mehr Menschen beleidigt, wie es Präsidentschaftskandidat je vor ihm getan hat. Er hat den Kult praktisch erweckt „die US Regierung zu hassen und das als ‚Liebe zum Land‘ zu verkaufen“.
Auf einmal verknüpft er die ‚Liebe zum Land‘ mit der US Regierung, wonach seiner Ansicht nach jeder das Land hasst, der Trump hasst. Nach dieser Logik müssten Menschen, die jahrelang ihren Hass gegen die US Regierung mit Beleidigungen und Todesdrohungen gegen die Vorgänger-Präsidenten gefüttert haben, die sein, die jetzt das Land lieben.