Wie macht die CSU nun mit Christian Schmidt weiter?
So etwa gestern Abend haute die FAZ einen Artikel raus, der TV Comedian Jan Böhmermann angriff, frei nach dem Motto: „Was greift der einfach Christian Schmidt an? Whoaaah!“
Das ZDF Magazin Royale offenbarte den Fernsehzuschauern, am vorherigen Freitag, das muntere Treiben des „hohen Respräsentanten“ der Vereinten Nationen, in Bosnien Herzegowina, Christian Schmidt (CSU). Dabei kam ans Tageslicht, dass Schmidt weit mehr tut, als nur zu repräsentieren.
Schmidt griff in Gesetze und Präsidentschaftswahlen ab und umgab sich mit Nationalisten der kroatischen Partei HDZ.
Schmidt setzte Forderungen, in Bosnien Herzegowina, aus den USA und Großbritannien durch, als Kroatien die NATO Mitgliedschaft des Landes, als Druckmittel gegen Finnland und Schweden, einsetzte. Sehr zum Nachteil der eigenen Bevölkerung Bosnien Herzegowina’s.
Die FAZ verkauft erst einmal einen Bezahlartikel
Im FAZ Artikel dazu sind die zwei einsehbaren Absätze erst einmal mit den Fakten versehen, die auch schon die Sendung beschrieb. Dann erzählt uns der frei einsehbare Teil, dass eine „energische Lobbygruppe“ Schmidt dort ersetzen wolle.
Der Berliner Zeitung sagt uns, die FAZ hätte im nicht frei einsehbaren Bereich geschrieben, dass die Nähe zum bosnisch-serbischen Separatistenführer Milorad Dodik „übertrieben“ gewesen sei. „Übertrieben“ bedeutet soviel wie, dass es sie zwar real, aber wohl nicht so wichtig ist, dass es ZDF Zuschauer erfahren sollen.
Außerdem hätte, sowie es die FAZ nun kommuniziert, der Europapolitiker Krsto Lazarević Herrn Böhmermann davon abgeraten, den Zuschauern von der Wahlrechtsreform zu erzählen, die Schmidt, sogar rückwirkend, nach der Wahl, durchsetzte. (So ganz nach dem Motto: Was? Herr Böhmermann berichtet im ZDF über die Wahlrechtsreform, die Christian Schmidt in Bosnien-Herzegowina, durchsetzte, obwohl ihm Krsto Lazarević davon abriet? Was fällt Herrn Böhmermann ein?)
CDU/CSU wollen/müssen selbst das deutsche System ändern
In Deutschland muss der Bundestag verkleinert werden. Die gesetzliche Größe des Parlaments liegt bei 598 Sitzen. Real entscheiden 736 Sitze über unseren Alltag.
Die CDU/CSU hat allerdings einen Reformvorschlag für Deutschland abgegeben, der voll in das hineingreift, was Christian Schmidt in Bosnien Herzegowina durchleierte. Denn in dem Vorschlag gewinnt nur einige einzige Partei an Sitzen und Einfluss im Bundestag, nämlich die CDU/CSU, während die Linke sich sogar aus dem Bundestag verabschieden müsste.
In Bosnien Herzegowina bekamen sowohl Serben, als auch Kroaten, im Predstavnički Dom, ein Vielfaches mehr an Sitzen, pro abgegebene Stimme, als die Bosnier und Herzegowiner.
Und die CSU gerade
Namentlich sitzt die CSU Christian Schmidt gerade aus. Nur ein Zitat von Alexander Dobrindt, vom Samstag, in dem er sagt, dass er eine diskussionsfreudige Mitte haben möchte, statt „linker Maulkörbe“ (Ja, die Diskussion über Christian Schmidt in Bosnien Herzegowina, und auch über die Wahlrechtsreform in Deutschland, kann Herr Dobrindt gerne haben.)
Weil die CSU ja keine „Maulkörbe“ mag, fordern CSU Fans auf Twitter, dass das ZDF doch gefälligst Herrn Böhmermann entlassen soll.