Wieso wir so hart sind (eigene Erklärung)
Der Ukraine Krieg fördert Hass. Und wir sind, als Redakteure, keine Friedenstauben, die umher fliegen und Glitzerstaub verteilen. Warum nicht?
Vor einer Woche in Mariupol
Vor einer Wochen kamen, unter anderem, zwei Journalisten, mutmaßlich zur selben Zeit, in Mariupol, ums Leben. Sie wurden nicht einmal erschossen. Einer der Journalisten wurden erdrosselt (nach den Wunden, um seinen Hals herum), der andere Journalist wurde totgeschlagen (sein Hinterkopf wurde einige Male gegen eine Betonwand gerammt).
Zur selben Zeit brüsteten sich russische Anhänger mit den Soldaten
Wir gehen nicht davon aus, dass die Soldaten, in Uniform, die Tat begangen haben (zumal diese eher Wehrpflichtige sind, die die russische Regierung, mit einer Waffe, in das Gebiet schickt). Bekannt ist, dass es eine große Anzahl Freiwilliger gibt.
Das ukrainische Militär hat gleich mehrere tschetschenische Zivilisten in und um Mariupol ausfindig gemacht, dessen Kampfausbildung zur Ermordung der zwei Journalisten passt.
Anders als die russischen Soldaten (ein Soldat liegt in Kiew, im Krankenhaus, und glaubte, sich in Belarus, in einem Manöver zu befinden) sind die tschetschenischen Freiwilligen (die einem Aufruf der russischen Regierung folgten) entschiedene Kämpfer, die genau wissen, wo sie sind und was sie tun.
Unser Hass wird nie ganz weg sein
Wir versuchen, unsere Berichterstattung und unsere Kommentare auf Sachinformationen zu beziehen. Und wir haben ja bereits mit Russlanddeutschen gesprochen, die sich klar gegen diese Invasion positionieren.
Aber wissen „hassen“. Und wir werden Anhänger des russischen Präsidenten (oder auch des russischen Außenministers) hassen, bis wir alt, grau und senil sind.
Unser Bezug auf England und Frankreich 1946
In England und Frankreich, im Jahr 1946, mussten sich Deutsche „bewähren“. Sie mussten klarstellen, dass sie keine Anhänger des Nationalsozialismus sind. Diese Menschen mussten es nicht nur sagen, sie mussten die Engländer und Franzosen überzeugen.
In Russland kamen Deutsche 1946 sogar, gleich jeder Antwort, ins Arbeitslager.
So sehr wir auch wünschen, dass wir Menschen vertrauen könnten, fragen wir Deutschrussen, ob sie Freund oder Feind sind. Die Geschehnisse um die Journalisten aus Mariupol sagen uns, dass „Feinde“ bereit sind, für Wladimir Wladimirowitsch Putin, Menschenleben zu leben. Aber Freunde können wir immer gebrauchen.